October 27, 2025
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Showdown vor dem Supercup: Bayern und Stuttgart im Woltemade-Poker unter Zeitdruck

Der Transferpoker um Nick Woltemade geht in die heiße Phase – und das nur wenige Tage vor dem direkten Duell im DFL-Supercup zwischen dem FC Bayern München und dem VfB Stuttgart. Was vor Wochen noch wie eine klare Sache aussah, ist inzwischen zu einem taktischen Machtspiel zwischen den Vereinsbossen geworden.

Bayern München hat sich mit dem Spieler längst über einen Vertrag geeinigt, doch bei der Ablösesumme scheiden sich die Geister. Stuttgart-Boss Alexander Wehrle hat nun eine knallharte Deadline gesetzt: Bis spätestens Samstag – also vor Anpfiff des Supercups – muss der Deal abgeschlossen sein. Ansonsten, so Wehrle, sei der Transfer vom Tisch. Der Grund ist klar: Der VfB will Planungssicherheit und genügend Zeit, um einen geeigneten Ersatz für Woltemade zu verpflichten.

Die Forderungen aus Stuttgart sind deutlich: 55 Millionen Euro plus Innenverteidiger Lennarlt Karl – oder alternativ 75 Millionen Euro in bar. Für die Schwaben ist Woltemade nicht nur sportlich ein Schlüsselspieler, sondern auch ein Aushängeschild, das man nicht unter Wert verkaufen möchte. Bayern hingegen hatte zuletzt eine Offerte von 55 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen auf den Tisch gelegt, doch diese wurde von Stuttgart abgelehnt.

Sportvorstand Max Eberl hatte nach der gescheiterten Einigung öffentlich erklärt, „das Thema sei vom Tisch“. Insider gehen jedoch davon aus, dass dies lediglich ein Teil der bekannten Verhandlungstaktik der Münchner ist – eine Art Pokerface, um den Preis zu drücken. Hinter den Kulissen wird nämlich weiter an einer Einigung gearbeitet.

Besonders pikant: Am Samstag stehen sich beide Klubs im Supercup gegenüber. Die Spannung vor dem Spiel wird durch die Transfer-Posse zusätzlich angeheizt. Für beide Fanlager hat dieser Deal eine besondere Brisanz. Stuttgart-Anhänger fürchten, einen ihrer wichtigsten Offensivspieler und Publikumsliebling zu verlieren, während Bayern-Fans hoffen, dass mit Woltemade die dringend benötigte Verstärkung im Angriff kommt.

Die Situation ist für beide Vereine ein Balanceakt:

  • Für Stuttgart geht es darum, das Maximum aus einem möglichen Verkauf herauszuholen und gleichzeitig nicht ohne passenden Ersatz dazustehen.
  • Für Bayern ist es ein Wettlauf gegen die Zeit, um einen bereits eingeplanten Transfer noch vor Saisonstart fix zu machen und Unruhe im eigenen Lager zu vermeiden.

Ein weiterer Faktor: Der Druck der Öffentlichkeit. Medien, Experten und Fans verfolgen das Hin und Her seit Tagen mit Argusaugen. Jeder Kommentar, jede Andeutung wird analysiert. Besonders die Aussage von Wehrle – „Take it or leave it“ – zeigt, dass Stuttgart nicht bereit ist, sich in letzter Minute über den Tisch ziehen zu lassen.

Auf der anderen Seite steht Bayern, das nach den Verletzungssorgen und dem mäßigen Saisonende in der letzten Spielzeit unbedingt ein Signal setzen will. Woltemade passt ins Anforderungsprofil: jung, torgefährlich, vielseitig einsetzbar. Doch ob die Münchner bereit sind, bis zur Schmerzgrenze zu gehen, ist unklar. Eberl gilt zwar als hartnäckiger Verhandler, aber auch als jemand, der ungern überteuerte Deals abschließt.

Hinter den Kulissen wird für die nächsten Tage ein entscheidendes Treffen vorbereitet. Bayern-Vertreter sollen nach Informationen aus mehreren Quellen noch vor Freitag mit Stuttgart-Bossen zusammenkommen, um eine finale Lösung zu finden. Dabei dürfte auch der Spieler selbst Druck ausüben: Woltemade möchte offenbar den nächsten Schritt in seiner Karriere gehen und ist von der sportlichen Perspektive in München überzeugt.

Sollte es tatsächlich noch zu einer Einigung kommen, wäre dies ein Transfer, der beide Fanlager spalten könnte. Die einen würden vom „Coup des Sommers“ sprechen, die anderen vom „Verlust einer Identifikationsfigur“. Sollte der Deal hingegen scheitern, stünde Bayern ohne die gewünschte Verstärkung da – und Stuttgart hätte ein klares Zeichen an die Liga gesendet: Hier lässt man sich nicht erpressen.

Alles deutet darauf hin, dass die nächsten 72 Stunden entscheidend sein werden. Am Samstagabend könnte also nicht nur der Supercup-Sieger feststehen, sondern auch, ob Nick Woltemade künftig im roten Bayern-Trikot aufläuft oder weiterhin für den VfB Stuttgart stürmt.

Eines ist sicher: Die Transfer-Posse sorgt schon jetzt dafür, dass das Supercup-Duell eine zusätzliche, hoch emotionale Note bekommt.

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