October 26, 2025
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VfB Stuttgart blamiert sich in Freiburg – Hoeneß und Spieler liefern Ideenlosigkeit statt Kampfgeist

Für 81 Minuten schien der VfB Stuttgart am Samstagnachmittag alles im Griff zu haben. Ein frühes Tor von Ermedin Demirovic hatte die Schwaben im traditionsreichen Baden-Schwaben-Duell in Führung gebracht. Freiburg, das bis dato noch ohne Punkte dastand, wirkte nervös und einfallslos – und Stuttgart schien auf dem besten Weg zu einem hart erkämpften Auswärtssieg.

Doch was dann folgte, war ein Zusammenbruch, der selbst hartgesottene VfB-Fans fassungslos zurückließ. Drei Gegentore in den letzten zehn Minuten verwandelten einen scheinbar sicheren Sieg in eine schmerzhafte 1:3-Niederlage. Statt Jubel und Aufbruchsstimmung herrschten nach Abpfiff Ratlosigkeit und blankes Entsetzen.


Frühe Führung – und dann Stillstand

Der VfB startete ordentlich in die Partie. Bereits nach wenigen Minuten nutzte Demirovic einen Fehler in der Freiburger Defensive und schob eiskalt zum 1:0 ein. Dieses frühe Tor hätte eigentlich Sicherheit geben müssen – sowohl den Spielern auf dem Platz als auch Trainer Sebastian Hoeneß an der Seitenlinie.

Doch statt mit Selbstbewusstsein und spielerischen Lösungen nachzulegen, zog sich Stuttgart immer weiter zurück. Das Tempo wurde gedrosselt, der Ball nur noch quer gespielt. Freiburg kam zwar kaum zu Chancen, doch auch Stuttgart selbst strahlte keinerlei Gefahr mehr aus.

Die sonst so bekannten, flüssigen Kombinationen, die den VfB unter Hoeneß seit dessen Amtsantritt 2023 auszeichnen, blieben aus. Stattdessen wirkte das Spiel zäh und ideenlos, als wolle man den knappen Vorsprung über die Zeit retten – und das bereits ab der 30. Minute.


Freiburg riecht Lunte – Stuttgart kollabiert

Freiburg, das unbedingt seine ersten Saisonpunkte einfahren wollte, erhöhte ab der 75. Minute den Druck. Zunächst hielt die Stuttgarter Defensive noch stand, doch die Körpersprache der Schwaben veränderte sich merklich. Man sah förmlich, wie die Angst vor dem Ausgleich größer wurde als der Glaube an den eigenen Sieg.

Der Ausgleich fiel schließlich in der 81. Minute – und dann brachen alle Dämme. Freiburg spielte plötzlich befreit auf, während der VfB völlig den Faden verlor. Innerhalb weniger Minuten fielen zwei weitere Tore, und Stuttgart stand komplett neben sich.

Was besonders bitter war: Die Gegentore entstanden nicht aus brillanten Freiburger Kombinationen, sondern aus einfachen Fehlern, fehlender Konzentration und Passivität. Anstatt sich zu wehren, schaute man nahezu tatenlos zu, wie das Spiel entglitt.


Ratlosigkeit nach dem Abpfiff

Nach dem Schlusspfiff herrschte bei den mitgereisten VfB-Fans blankes Entsetzen. Viele schüttelten nur ungläubig den Kopf, andere machten ihrem Ärger lautstark Luft. Für Trainer Sebastian Hoeneß gab es nur schwer Erklärungen.

„Wir haben 80 Minuten lang ordentlich verteidigt, aber danach komplett die Kontrolle verloren. So etwas darf uns nicht passieren,“
erklärte Hoeneß auf der Pressekonferenz sichtlich angefressen.

Doch diese Worte dürften den Fans kaum Trost spenden. Zu frisch sind die Erinnerungen an ähnliche Spiele in der Vergangenheit, in denen Stuttgart in den Schlussminuten den Sieg aus der Hand gab.


Kritik an Hoeneß und den Spielern

Während Hoeneß in der letzten Saison noch als genialer Taktiker gefeiert wurde, muss er sich nun unangenehme Fragen gefallen lassen. Warum reagierte er nicht früher auf den zunehmenden Druck der Freiburger?
Warum gab es keinen Wechsel, der frischen Schwung oder Stabilität gebracht hätte?

Auch die Spieler stehen in der Kritik. Die Passivität in den letzten zehn Minuten war für viele Fans ein Schlag ins Gesicht. Kapitän Waldemar Anton und die restliche Defensive wirkten nervös, das Mittelfeld ließ sich zu leicht überlaufen, und in der Offensive fehlte jeder Entlastungsangriff.

Besonders enttäuschend: Die Körpersprache. Während Freiburg mit Mut und Wille stürmte, schien Stuttgart regelrecht gelähmt. Kein Aufbäumen, kein Kampf – nur Resignation.


Ein Warnsignal für den Saisonstart

Diese Niederlage könnte für den VfB Stuttgart weitreichende Folgen haben. Statt eines selbstbewussten Starts in die Saison steht nun ein Warnsignal in fetten Buchstaben. Wenn eine Mannschaft mit den Ambitionen des VfB in den letzten zehn Minuten derart auseinanderfällt, stimmt etwas Grundlegendes nicht.

Hoeneß muss nun dringend Lösungen finden – nicht nur taktisch, sondern auch mental. Seine Mannschaft wirkt fragil und leicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Genau das darf sich nicht wiederholen, wenn man oben mitspielen will.


Fazit: Mehr als nur verlorene Punkte

Das 1:3 in Freiburg ist nicht einfach nur eine unglückliche Niederlage. Es ist ein Alarmsignal, das zeigt, dass der VfB Stuttgart aktuell keine Siegermentalität hat.
Statt Cleverness und Kaltschnäuzigkeit zeigte man in den entscheidenden Momenten Angst und Ideenlosigkeit.

Wenn Sebastian Hoeneß und seine Spieler nicht schnell reagieren, droht aus einem Ausrutscher ein gefährlicher Trend zu werden – und die Träume von einer erfolgreichen Saison könnten schneller platzen, als den Fans lieb ist.

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