Abschied von Nick Woltemade: „Es ist nicht deine Schuld, wir wünschen dir viel Glück“
Der VfB Stuttgart verabschiedet sich von einem Spieler, der in den vergangenen Jahren wie kaum ein anderer die Herzen der Fans erobert hat: Nick Woltemade. Der 22-jährige Stürmer wechselt für eine vereinsinterne Rekordablöse von 69 Millionen Pfund (umgerechnet rund 75 Millionen Euro plus mögliche Bonuszahlungen in Höhe von 5 Millionen Euro) zu Newcastle United. Dieser Transfer markiert nicht nur einen historischen Moment in der Transfergeschichte des VfB, sondern auch einen schmerzhaften Abschied für die Fans, die den jungen Angreifer gerne noch länger in Weiß-Rot gesehen hätten.
Ein Spieler mit Respekt und Loyalität
Sportdirektor Christian Gentner fand beim offiziellen Abschied von Woltemade klare Worte. Er lobte die Haltung des Spielers in den letzten Wochen, als das Interesse internationaler Top-Klubs zunahm:
„Nick hat trotz aller Angebote immer mit großem Respekt gegenüber dem Verein gehandelt. Er hat keinerlei Druck ausgeübt, er hat die Mannschaft nicht im Stich gelassen, und er hat sich bewusst dagegen entschieden, zu unserem direkten Rivalen Bayern München zu wechseln. Das zeigt seinen Charakter und seinen Respekt gegenüber VfB Stuttgart und unseren Fans.“
Diese Worte spiegeln wider, dass Woltemade bis zuletzt nicht den schnellen Weg zu sportlichem Glanz suchte, sondern sehr wohl die Situation des Vereins verstand. Für ihn stand fest: Wenn er den VfB verlässt, dann mit Anstand und ohne verbrannte Brücken.
Ein Deal, der finanzielle Stabilität bringt
So sehr der Verlust schmerzt, so klar ist auch: Der VfB Stuttgart braucht die Einnahmen. Nach Jahren, in denen der Verein wirtschaftlich immer wieder an seine Grenzen gestoßen ist, bringt der Wechsel dringend notwendige finanzielle Stabilität.
Gentner erklärte: „Es war keine leichte Entscheidung, Nick ziehen zu lassen. Sportlich hätten wir ihn am liebsten gehalten, aber als Klub müssen wir verantwortungsvoll handeln. Dieses Angebot von Newcastle gibt uns die Möglichkeit, langfristig solide zu planen und den Kader nachhaltig zu verstärken.“
Mit einer garantierten Ablösesumme von knapp 65 Millionen Pfund und weiteren möglichen Bonuszahlungen ist Woltemade nun der teuerste Abgang der Vereinsgeschichte. Damit übertrifft er frühere Rekordtransfers deutlich.
Woltemade in Stuttgart – Ein steiler Aufstieg
Nick Woltemade kam ursprünglich aus Bremen, fand aber beim VfB seine sportliche Heimat. Unter Trainer Sebastian Hoeneß entwickelte er sich vom talentierten Nachwuchsstürmer zum zentralen Leistungsträger. Seine Tore, seine Technik und vor allem seine Leidenschaft machten ihn schnell zum Publikumsliebling. In der vergangenen Saison war er einer der entscheidenden Faktoren für die starke Platzierung des VfB in der Bundesliga.
Besonders in Erinnerung bleiben wird vielen Fans sein Treffer gegen Borussia Dortmund, als er kurz vor Schluss den viel umjubelten Siegtreffer erzielte. Solche Momente haben ihn endgültig in die Herzen der Fans getragen.
Newcastle lockt – und Isak könnte gehen
Mit dem Wechsel zu Newcastle United wagt Woltemade nun den Sprung in die Premier League. Dort soll er eine Schlüsselrolle übernehmen – auch, weil der Klub mit der Verpflichtung des deutschen Angreifers die Möglichkeit offenhält, Alexander Isak ziehen zu lassen. Für die „Magpies“ bedeutet Woltemade nicht nur eine Investition in die Gegenwart, sondern auch in die Zukunft.
Für den Spieler selbst ist es der nächste logische Schritt. Die Premier League bietet ihm die größte Bühne, sportliche Herausforderungen auf höchstem Niveau und gleichzeitig die Chance, international noch mehr Aufmerksamkeit zu erhalten.
Dank und gute Wünsche
So schwer es den Stuttgarter Fans auch fällt: Dieser Transfer ist kein Verrat und keine Abkehr von den Werten des Vereins. Woltemade hat stets mit Offenheit kommuniziert, sich bis zum letzten Spieltag in den Dienst der Mannschaft gestellt und dem Verein mit diesem Rekorddeal zusätzlich geholfen.
Darum bleibt am Ende nur zu sagen: Danke, Nick! Danke für deine Tore, deine Leidenschaft, deine Fairness und deinen Respekt gegenüber dem VfB Stuttgart. Du hast Spuren hinterlassen – auf dem Platz, aber auch in den Herzen der Fans.
Der Abschied schmerzt, doch gleichzeitig wissen die Anhänger: Es war nicht deine Schuld. Du gehst deinen Weg, und du gehst ihn mit erhobenem Haupt. Der VfB Stuttgart wünscht dir alles erdenklich Gute für deine Zukunft in Newcastle. Mögest du in England genauso erfolgreich sein, wie du es in Stuttgart warst.
Und wer weiß – vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder im Trikot mit dem Brustring. Bis dahin gilt: Einmal VfB, immer VfB. Viel Glück, Nick!