October 27, 2025
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„Ich will nicht, dass Carney zurückkommt“ – Ex-BVB-Spieler Jamie Bynoe-Gittens rät Chukwuemeka, bei Chelsea zu bleiben

Borussia Dortmund war in diesem Sommer einmal mehr auf der Suche nach jungen, entwicklungsfähigen Talenten, die dem Kader Tiefe und Kreativität verleihen könnten. Dabei fiel der Blick des BVB auch auf Carney Chukwuemeka vom FC Chelsea. Der 20-jährige Mittelfeldspieler, der als eines der größten englischen Talente gilt, war zuletzt nur selten über längere Zeit verletzungsfrei und konnte sich bei den „Blues“ noch nicht dauerhaft in die Startelf spielen. Deshalb stand ein Leihgeschäft nach Dortmund im Raum – ähnlich wie es in der Vergangenheit bei zahlreichen Premier-League-Talenten erfolgreich praktiziert wurde.

Doch nun sorgt ausgerechnet ein ehemaliger BVB-Profi für Aufsehen: Jamie Bynoe-Gittens, der in der vergangenen Saison mit Chukwuemeka in Dortmund zusammenspielte, äußerte sich öffentlich zu den Gerüchten – und sprach sich klar dagegen aus.

Gittens sendet klare Botschaft an seinen Freund

In einem Medieninterview nach einer Trainingseinheit in London wurde Bynoe-Gittens auf die Spekulationen um seinen ehemaligen Mitspieler angesprochen. Der 19-Jährige, der mittlerweile wieder fest zum Kader von Borussia Dortmund gehört, überraschte dabei mit einer deutlichen Ansage:

„Ich will nicht, dass Carney zurückkommt. Er muss sich bei Chelsea durchbeißen und für seinen Platz kämpfen. Er hat die Qualität, einer der Besten zu werden, aber er darf den einfachen Weg nicht wählen. Borussia Dortmund ist ein großartiger Klub, keine Frage – aber für Carney ist es jetzt an der Zeit, zu zeigen, dass er sich auch in der Premier League behaupten kann.“

Mit dieser klaren Positionierung stellt sich Bynoe-Gittens gegen einen möglichen Transfer, der unter Dortmund-Fans durchaus positiv aufgenommen worden wäre. Schließlich hat der Verein eine lange Tradition darin, englischen Talenten wie Jadon Sancho oder Jude Bellingham den entscheidenden Karriereschub zu geben.

Gemeinsame Zeit beim BVB prägt die Sichtweise

Dass Bynoe-Gittens diese deutlichen Worte findet, hängt auch mit der gemeinsamen Vergangenheit zusammen. In der Saison 2023/24 spielte Chukwuemeka leihweise für Borussia Dortmund, wenn auch nur begrenzt erfolgreich. Immer wieder bremsten ihn Verletzungen aus, sodass er nie wirklich in den Rhythmus kam. Auch wenn er in einigen Einsätzen sein Potenzial aufblitzen ließ, blieb er im Schatten anderer Offensivspieler.

Bynoe-Gittens, der eng mit Chukwuemeka befreundet ist, betonte im Interview, dass er dessen Talent nicht in Frage stellt – im Gegenteil:

„Carney hat alles, was man braucht: Technik, Übersicht, Physis. Aber er muss lernen, sich durch Rückschläge nicht entmutigen zu lassen. Wenn er jetzt zurück nach Dortmund ginge, wäre das so, als ob er sich ein Sicherheitsnetz sucht. Er soll stattdessen in London bleiben, härter trainieren und zeigen, dass er bereit ist, Woche für Woche auf höchstem Niveau zu spielen.“

Dortmund-Fans überrascht – aber auch nachdenklich

Die Worte des Ex-BVB-Flügelspielers sorgen in Dortmund für gemischte Reaktionen. Viele Fans erinnern sich gerne daran, wie Gittens selbst als junges Talent aus England nach Dortmund kam und dort den nächsten Schritt machte. Nun klingt es fast so, als wolle er einem anderen Spieler denselben Weg verwehren.

Andererseits bringt seine Argumentation einen interessanten Aspekt ins Spiel: Der BVB wird seit Jahren als „Talentschmiede“ wahrgenommen, doch nicht jeder Wechsel nach Dortmund ist automatisch ein Garant für Erfolg. Namen wie Anthony Modeste oder auch jüngere Talente, die sich nicht durchsetzen konnten, sind Beispiele dafür, dass auch beim BVB Geduld, Einsatzwille und Durchhaltevermögen gefragt sind.

Chancen und Risiken für Chukwuemeka

Für Carney Chukwuemeka selbst bleibt die Situation kompliziert. Auf der einen Seite lockt die Aussicht, in Dortmund mehr Spielpraxis zu sammeln, gerade weil der BVB in dieser Saison einen breiten Kader braucht, um auf drei Wettbewerben konkurrenzfähig zu sein. Auf der anderen Seite stimmt es, dass Chelsea nach wie vor große Erwartungen in den jungen Engländer setzt.

Sein aktueller Trainer an der Stamford Bridge soll ihm bereits signalisiert haben, dass er Chancen auf Einsätze bekommt, wenn er fit bleibt und im Training überzeugt. Genau diesen Punkt greift Bynoe-Gittens auf: „Carney darf sich nicht aus der Verantwortung ziehen. Er soll beweisen, dass er das Zeug hat, bei Chelsea eine feste Größe zu werden.“

Fazit: Ein ungewöhnliches Plädoyer

Dass ein Ex-BVB-Spieler öffentlich davon abrät, einen englischen Kollegen nach Dortmund zu holen, ist ungewöhnlich. Die Botschaft von Jamie Bynoe-Gittens ist jedoch weniger als Kritik am BVB zu verstehen, sondern vielmehr als Ausdruck seiner Loyalität gegenüber einem Freund. Er glaubt fest daran, dass Chukwuemeka den härteren Weg gehen und sich im Premier-League-Alltag durchsetzen sollte.

Für die Verantwortlichen in Dortmund bedeutet diese Aussage zwar nicht, dass die Transferpläne endgültig vom Tisch sind – doch sie zeigt, wie sensibel die Diskussion um junge Spieler inzwischen geführt wird.

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