Luis Díaz droht mögliches FIFA-Verbot nach umstrittener Grätsche gegen Achraf Hakimi
Die Fußballwelt befindet sich erneut in einer hitzigen Diskussion, denn Bayern-München-Flügelspieler Luis Díaz steht im Mittelpunkt eines wachsenden Disziplinarstreits. Der Vorfall ereignete sich während des jüngsten Spiels zwischen Bayern München und Paris Saint-Germain, als Díaz für eine harte und ungestüme Grätsche gegen PSG-Verteidiger Achraf Hakimi die Rote Karte sah. Hakimi verletzte sich dabei und musste ausgewechselt werden. Nun hat PSG eine offizielle Beschwerde bei der FIFA eingereicht und fordert eine strenge Strafe.
Nach Berichten aus Frankreich behauptet die von PSG eingereichte Klageschrift, dass die Grätsche nicht nur ein impulsiver oder unglücklicher Zweikampf war, sondern absichtlich ausgeführt wurde. Die Pariser Anwälte argumentieren, dass die Aktion Teil eines angeblichen „Racheplans“ von Bayern München gewesen sei. Dieser soll sich auf die schwere Verletzung von Bayern-Star Jamal Musiala beziehen, der sich im Viertelfinale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in einem Zweikampf mit PSG-Torhüter Gianluigi Donnarumma verletzt hatte.
Die Verletzung von Musiala war ein emotionaler Schlag für Bayern. Der junge deutsche Nationalspieler musste operiert werden und fiel mehrere Monate aus. Viele Bayern-Fans und auch einige Spieler waren damals enttäuscht, dass Donnarumma keine harte Strafe erhielt. PSG behauptet nun, dass genau diese Emotionen in das jüngste Aufeinandertreffen „mitgenommen“ worden seien.
In der Beschwerde heißt es, „die Grätsche von Luis Díaz spiegelte nicht nur die Härte des Spiels wider, sondern auch eine gemeinsame Rachehaltung innerhalb des Vereins und der Fans.“ Besonders kritisch sehen sie die Reaktionen der Bayern-Bank und einiger Spieler, die nach der Roten Karte applaudierten und Díaz beim Verlassen des Feldes unterstützten.
Diese Szenen wurden mehrfach im Fernsehen und in sozialen Netzwerken gezeigt. Während einige sie als normale Unterstützung eines Teamkollegen deuten, interpretieren andere sie als indirekte Bestätigung der Vorwürfe.
Bayern München hat die Anschuldigungen jedoch entschieden zurückgewiesen. Ein Vereinssprecher nannte die Vorwürfe „absurd und völlig losgelöst vom Geist des Fußballs“. Er betonte, dass Bayern München stets professionell und respektvoll handle.
Auch Luis Díaz selbst soll sich nach dem Spiel bei Hakimi entschuldigt haben. „Fußball ist schnell. Entscheidungen fallen in Sekundenbruchteilen. Die Unterstellung, er habe absichtlich verletzt, ist falsch“, erklärte der Sprecher weiter.
Die FIFA hat den Fall jedoch noch nicht abgeschlossen. Der Disziplinarausschuss untersucht aktuell Videomaterial, den Schiedsrichterbericht, medizinische Dokumente und die offizielle Beschwerde von PSG. Die Entscheidung könnte einige Tage oder sogar Wochen dauern.
Sollte die FIFA zu dem Schluss kommen, dass Díaz absichtlich gehandelt hat, könnte die Strafe weit über die normale Sperre nach einer Roten Karte hinausgehen. Neben mehreren Spielsperren wären auch Geldstrafen oder eine zeitweise Sperre für internationale Wettbewerbe möglich.
Die Rivalität zwischen Bayern München und Paris Saint-Germain ist seit Jahren intensiv. Beide Vereine trafen mehrfach in entscheidenden Spielen der Champions League und der Klub-Weltmeisterschaft aufeinander. Dieses Mal geht es jedoch nicht um sportliche Taktik, sondern um die Frage, ob sportlicher Wettbewerb in persönliche Vergeltung umgeschlagen ist.
Auch Experten sind geteilter Meinung. Einige halten den Vorwurf der geplanten Rache für übertrieben. Andere sehen in der heutigen Zeit, in der jede Geste analysiert wird, durchaus Raum für solche Interpretationen.
Während Hakimi nun mehrere Wochen ausfallen wird, hoffte PSG-Trainer Luis Enrique auf eine „gerechte und klare Entscheidung der FIFA“.
Die Fußballwelt wartet nun gespannt: Wird Díaz nur kurz gesperrt oder droht ihm eine schwere Strafe? Die Entscheidung könnte ein starkes Signal für Fairness und Verantwortung im Profifußball setzen.