Spektakel in Turin: Borussia Dortmund und Juventus liefern sich episches 4:4 – Tudor schwärmt von Adeyemi
Was für ein wilder Champions-League-Abend in Turin! Borussia Dortmund erlebte am Dienstagabend ein emotionales Auf und Ab und trennte sich am Ende mit einem spektakulären 4:4-Unentschieden von Juventus Turin. In einem Spiel, das in der zweiten Halbzeit völlig explodierte, erzielten beide Teams zusammen unglaubliche acht Tore in nur 45 Minuten plus Nachspielzeit.
Borussia Dortmund war dem Sieg zum Greifen nah, führte zwischenzeitlich sogar 4:2, musste sich aber in den letzten Minuten zwei bittere Gegentore gefallen lassen. Juve-Coach Igor Tudor lobte nach Abpfiff vor allem einen BVB-Spieler in den höchsten Tönen: Karim Adeyemi, der über die linke Seite für ständige Gefahr sorgte. Tudor meinte sogar:
„Adeyemi ist schneller als Mbappé – ich habe so etwas selten gesehen. Er war heute Abend kaum zu stoppen.“
Erste Halbzeit: Abtasten vor dem Sturm
Die erste Halbzeit verlief im Vergleich zu dem, was später folgte, fast schon unspektakulär. Beide Teams begannen vorsichtig, ohne großes Risiko einzugehen. Juventus versuchte, das Spiel zu kontrollieren, während Dortmund auf schnelle Umschaltsituationen lauerte.
Torabschlüsse gab es nur vereinzelt – Gregor Kobel im BVB-Tor musste einmal glänzend gegen Vlahović parieren (23.), während Adeyemi und Julian Brandt auf der Gegenseite gute Ansätze zeigten. Zur Pause stand es noch 0:0, doch in der Kabine sollte sich wohl etwas ereignet haben, das dieses Spiel völlig veränderte.
Zweite Halbzeit: Torfestival bricht los
Schon in der 52. Minute brach Dortmund den Bann: Adeyemi setzte sich mit einem unfassbaren Sprint über die linke Seite durch, ließ zwei Gegenspieler stehen und legte perfekt auf Youssoufa Moukoko, der eiskalt zum 0:1 einschob.
Juventus antwortete jedoch prompt. In der 64. Minute traf Chiesa nach einem schnellen Angriff zum 1:1 – doch die Freude der Italiener währte nur 60 Sekunden! Direkt im Gegenzug stellte Adeyemi höchstpersönlich den alten Abstand wieder her und traf zum 1:2.
Die Partie entwickelte sich nun zu einem reinen Schlagabtausch:
- 68. Minute: Vlahović köpft zum 2:2 ein.
- 75. Minute: Dortmund schlägt erneut zu – diesmal war es Marcel Sabitzer, der nach einer Brandt-Ecke das 2:3 erzielte.
- 86. Minute: Adeyemi krönt seinen Gala-Abend! Nach einem langen Ball von Hummels sprintet er allen davon und vollendet eiskalt zum 2:4.
Die Dortmunder Fans, die zahlreich mitgereist waren, feierten bereits den Auswärtssieg – doch Juventus gab nicht auf.
Drama in der Nachspielzeit
Die Nachspielzeit brachte den schwarz-gelben Albtraum.
- 90.+4 Minute: Federico Chiesa verkürzt auf 3:4.
- 90.+6 Minute: Nach einer Ecke kommt Juventus noch einmal zum Abschluss, der Ball prallt von Kobel unglücklich ab und Danilo drückt ihn über die Linie – 4:4!
Der Jubel im Allianz Stadium kannte keine Grenzen, während die BVB-Spieler fassungslos auf dem Rasen zusammenbrachen.
Stimmen zum Spiel
BVB-Trainer Niko Kovac zeigte sich nach der Partie enttäuscht, aber auch kämpferisch:
„Wir haben heute ein großartiges Spiel gezeigt und waren nah dran, drei Punkte mitzunehmen. So kurz vor Schluss zwei Gegentore zu kassieren, ist natürlich extrem bitter. Wir müssen lernen, in solchen Momenten ruhiger zu bleiben.“
Juventus-Coach Tudor hingegen schwärmte vor allem von Borussia-Star Adeyemi:
„Seine Geschwindigkeit ist einfach unfassbar. Ich habe schon viele Spieler gesehen, aber heute hat er uns große Probleme bereitet. Für mich ist er aktuell sogar schneller als Mbappé.“
Adeyemi selbst blieb bescheiden:
„Das Lob ehrt mich, aber am Ende hätten wir lieber gewonnen. Wir nehmen das Positive mit und wollen im nächsten Spiel den Sieg holen.“
Fazit: Ein Punkt mit gemischten Gefühlen
Borussia Dortmund kann nach diesem 4:4 eigentlich stolz auf die offensive Leistung sein, wird sich aber vorwerfen, die Partie nicht über die Zeit gebracht zu haben.
Mit Adeyemi in absoluter Topform und einem kämpferischen Auftritt hat der BVB aber gezeigt, dass er in dieser Champions-League-Saison ganz vorne mitmischen kann. Die Fans feierten trotz des späten Schocks lautstark – und träumen weiter vom großen Coup in Europa.
Ein Abend, den Borussia Dortmund und ganz Fußball-Europa so schnell nicht vergessen werden!
